DESINFEKTION VON SCHACHTBRUNNEN:
BITTE UNBEDINGT DIE SICHERHEITSMASSNAHMEN BERÜCKSICHTIGEN !!!
- Menge des Desinfektionsmittels ermitteln (siehe nachfolgende Tabelle):
Für 1 m³ Wasser sind ca. 100 ml Desinfektionsmittel (Natriumhypochloritlauge ca. 14 %ig) erforderlich. Anm.: Gemauerte Brunnen und Wässer mit hohen organischen Anteilen (z.B. Waldviertel) benötigen meist mehr Desinfektionsmittel.
- Deckel nur abheben, wenn es erforderlich ist, ansonsten wird empfohlen ausschließlich über die Einstiegsöffnung zu arbeiten.
- Der Brunnenwasserstand ist so weit wie möglich abzusenken (auspumpen)
- Die Hälfte des Desinfektionsmittels ist in eine mit Wasser gefüllte Gießkanne mit Verteilerkopf zu schütten. Die Brunnenschachtwände sind damit abzuspülen.
- Die Gießkanne ist wieder mit Wasser zu befüllen und die zweite Hälfte des Desinfektionsmittels zuzusetzen. Verdünntes Desinfektionsmittel in den Brunnen leeren.
NACH ZUGABE DES DESINFEKTIONSMITTELS IST DER SCHACHT NICHT MEHR ZU BETRETEN BZW. EIN HINUNTERBEUGEN ZU VERMEIDEN!!!
- Am besten ist eine Durchmischung des Brunnenwassers mit dem Desinfektionsmittel durch eine Brunnenaufspiegelung zu erreichen. Sollte dieses nicht möglich sein, ist mit einer sauberen, desinfizierten Stange umzurühren. Die Einstiegsöffnung des Brunnendeckels wieder schließen.
- Zur Brunnendesinfektion gehört auch eine Desinfektion aller Rohrleitungen. Dazu sind alle Wasserhähne zu öffnen und das Wasser solange fließen zu lassen, bis sich Chlorgeruch einstellt. Anschließend ist der Wasserhahn abzudrehen.
- Das Wasser mit dem Desinfektionsmittel ist im Brunnen und in den Rohrleitungen ca. 12 Stunden stehen zu lassen.
- Neutralisation des Restchlors:
Wenn eine Senk- oder Güllegrube vorhanden ist, kann die Neutralisation entfallen und das Brunnenwasser in die Grube eingeleitet werden. Wenn das Brunnenwasser nur über den Kanal oder in einen Bach geleitet werden kann ist unbedingt eine Neutralisation mit Perhydrol (Wasserstoffperoxyd 35 %ig) durchzuführen. Dazu ist die gleiche Menge Perhydrol ebenfalls in einem Kübel mit Wasser anzusetzen und der Inhalt in den Brunnen zu schütten. Wenn es geht ebenfalls mit einer sauberen, desinfizierten Stange umrühren.
- Abschließend sind der Brunnen und die Rohrleitungen kräftig zu spülen. Dazu sind alle Wasserhähne aufzudrehen und das Wasser fließen zu lassen bis kein Chlorgeruch wahrnehmbar ist.
- Um den Erfolg der Desinfektionsarbeiten zu überprüfen wird eine bakteriologische Trinkwasseruntersuchung nach ca. 10 Tagen empfohlen.
Für weitere Fragen zur Durchführung der Desinfektion können sie sich an dieNUA Mitarbeiter Bereich Trinkwasser wenden.
SICHERHEITSMASSNAHMEN FÜR DIE BRUNNENDESINFEKTION:
Natriumhypochloritlauge ist äußerst ätzend, auch in verdünnter Form!
Bei jeglichem Hantieren sind Gummihandschuhe zu tragen und zum Schutz der Augen ist eine Brille aufzusetzen.
Es wird angeraten alte Kleidung bzw. Arbeitskleidung zu tragen.
Die Lauge setzt hochgiftiges Chlorgas frei. Chlorgas verursacht Reizungen der Schleimhäute und kann beim Einatmen zu schweren Lungenschäden führen.
- Niemals an der Lauge oder an der Laugenverdünnung riechen.
- Nie geschlossene Räume (Behälter oder Brunnenschächte) betreten, in denen Hypochloritlauge angewendet wurde (deshalb sind nie die Brunnenschachtwände mit verdünnter Lauge abzuschrubben).
- Innerhalb von Räumen darf nur mit schwerem Atemschutz gearbeitet werden.
- Nach Zugabe des Desinfektionsmittels ist der Brunnenschacht sofort wieder zu schließen.
- Alle Arbeiten im Umgang mit Natriumhypochloritlauge sollten mindestens zu zweit durchgeführt werden.
BERECHNUNGSTABELLE:
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